Beratung

Bild geklaut von BASTA, Berlin
Bild geklaut von BASTA, Berlin

Wie beraten wir?  Was beraten wir?

Die ALSO berät Euch vertraulich, kostenfrei und unter Berücksichtigung Eurer Bedürfnisse. Nach vorheriger Absprache (!) können wir in verschiedenen Sprachen beraten: in Englisch, Arabisch, Farsi, Kurdisch, Türkisch, Bulgarisch, Rumänisch, Französisch, Spanisch und Schwedisch. Bei anderen Sprachen, fragt auch gerne nach und bringt sonst die eigene Übersetzer*in mit. Einen Termin macht Ihr am besten vor Ort oder telefonisch unter 0441-16313, während unserer Öffnungszeiten.

Wichtiger Hinweis: Wir beraten nicht per Telefon oder per E-Mail! Erstens könnten wir uns auf die Distanz kein klares Bild Eurer Lage oder von den Absichten des Amtes machen, z.B. weil wir Bescheide etc. nicht vor Augen haben. Zweitens wäre Telefonberatung auch unfair gegenüber denen, die zu den Beratungsterminen mit ihren Unterlagen in die ALSO kommen

Wenn wir geöffnet haben, fühlt Euch eingeladen, Euch Info-Flyer abzuholen oder Euch selbst in den bei uns verfügbaren Leitfäden kundig zu machen.

Die ALSO berät vor allem in ihrem selbst verwalteten Erwerbslosenzentrum. Daneben beraten wir IG Metall- Mitglieder in deren Oldenburger Geschäftstelle, nach vorheriger Terminvereinbarung.

Solltet Ihr aus den Landkreisen Odenburg oder Vechta kommen, macht gerne einen Termin in unseren dortigen Beratungsstellen, nähere Infos dazu: www.also-beratung.de

Was beraten wir?

Wir beraten zu Fragen sozialer Leistungen. Das sind unter anderem:

  • Leistungen der "Existenzsicherung", also zum notwendigen Geld für's Leben: gemeint sind hier vor allem Arbeitslosengeld, Bürgergeld, Berufsausbildungsbeihilfe (BAB), BAföG, Elterngeld, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Kindergeld, Kinderzuschlag, Sozialhilfe, Wohngeld.
  • Arbeitsaufnahme und Maßnahmen: z.B. zu Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, 1-Euro-Job, Trainingsmaßnahmen, Hilfen zur Aufnahme einer Lohnarbeit oder einer selbständigen Tätigkeit – nicht zu vergessen, die so genannten "Kooperationspläne".
  • Bescheide erklären: Bescheide der Ämter sind in der Regel nicht gut verständlich. Es braucht also niemanden zu wundern, wenn Menschen mit diesen nicht ohne Weiteres klarkommt. Gemeinsam versuchen wir, die Inhalte zu verstehen und die Richtigkeit zu überprüfen.
  • Orientierung geben: wenn Ihr ein Problem oder Fragen habt, für die wir keine Expert*innen sind, dann werden wir gerne mit Euch zusammen herausfinden, wohin Eure nächsten Schritte gehen könnten - über die Jahre kennen wir uns ganz gut aus im Behördendschungel und in der Oldenburger Beratungslandschaft.

Was beraten andere besser?

Bei Fragen, die Euer Arbeitsverhältnis betreffen, werden wir vor allem zu möglichen Auswirkungen auf den Sozialleistungsbezug beraten können (z.B. bei Beendigung eines Arbeitsverhältnisses oder der Anrechnung von Einkommen auf das Bürgergeld). Bei Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz wendet Ihr Euch aber am besten an Arbeitnehmendenvertretung im Betrieb, an Eure Gewerkschaft oder an gute Anwält*innen für Arbeitsrecht.

Auch etwa bei Wohnungsnot oder bei wirksamen Vollstreckungsbescheiden können wir nur zu den Auswirkungen auf den Sozialleistungsbezug beraten. Aber es gibt in Oldenburg spezielle Beratungstellen, die sich mit Wohnungs- oder Schuldenfragen besser auskennen und die anders handeln können, als wir aus der Sozialberatung heraus es können.

In unserer Linksammlung findet Ihr eine kleine Auswahl von Organisationen, die in Oldenburg zu anderen Schwerpunkten und Themen Beratung anbieten (z.B. zu Arbeitsproblemen, Behinderung, Migrationsfragen, Wohnungsnot, Sozialleistungen im Studium, Gewalt gegen Frauen..).

Wohnt Ihr nicht in Oldenburg, aber in der Weser-Ems-Region, dann könnt Ihr beim Regionalverbund der Erwerbsloseninitiativen Weser-Ems e. V. schauen, wo die nächste unabhängige Erwerbslosenberatungsstelle in Eurer Nähe ist.

Für die bundesweite Adressensuche für Beratungsstellen und Anwält*innen empfehlen wir sozialportal.net/

 

Warum wir in der Regel in dem großen, gemeinsamen Raum beraten?

  • Erstens wollen wir, dass alle, die bei uns um Rat fragen,auch  miteinander Kontakt aufnehmen.
  • Zweitens wissen wir, dass die in der Beratung auftauchenden Fragen oft keine von "Einzelfällen" sind - und alle, die zu uns kommen, sollten das auch erfahren. Deshalb wünschen wir uns, dass wir uns gegenseitig von unseren Erfahrungen berichten und voneinander lernen.
  • Drittens versteht sich die ALSO nicht als reiner "Beratungsverein". So wichtig es auch ist, die eigenen Rechte zu kennen und durchzusetzen - den Rahmen gibt immer das geltende Recht vor. Jede Gesetzesverschärfung drängt uns weiter in die Defensive. Regelmäßig zeigt sich in der Beratung, wo das individuelle Durchsetzen von Rechten an seine Grenzen stößt und wo es nötig wird, sich zu organisieren und sich gemeinsam für grundlegende politische Veränderungen einzusetzen.
  • Aber, klar: Auf Euren Wunsch kann die Beratung auch in geschützteren Räumen stattfinden, sprecht uns dann bitte darauf an!

 

Und ein wichtiger Hinweis zu unser aller Wohlergehen:

Bild der Tüte des fairen Kaffee's des Cafe Libertad Kollktivs.Auf dem großen Tisch steht eigentlich immer Wasser, Tee und Kaffee - nicht nur für die Beratenden, sondern für alle. Wir beziehen unseren Kaffee direkt vom Café-Libertad-Kollektiv in Hamburg. Dieses unterstützt durch direkte Zusammenarbeit mit Erzeuger*innen in Mittelamerika z.B. die zapatistische Kaffeekooperative Yochin Tayal Kinal in Chiapas. Diese gehört zu den indigenen Gemeinden, die sich nach dem Aufstand der zapatistischen Befreiungsbewegung EZLN am 1. Januar 1994 unabhängig organisiert haben.
Wir freuen uns über eine faire Spende für faire diese fairen Getränke.

Logo den Nds. Ministeriums für Familie und Soziales

Förderung der ALSO-Beratung

Seit 2015 erhält die ALSO als unabhängige Erwerbslosenberatungsstelle eine Förderung des Landes Niedersachsen. Die Förderrichtlinie sieht i.d.R. eine jährliche Unterstützung bei Sach- und Personalkosten in Höhe von 13.500 € pro Beratungsstelle vor. Zusammen mit dem Regionalverbund Weser-Ems und mit dem Bündnis niedersächsischer Erwerbsloseninitiativen (BüNE) müssen wir von Jahr zu Jahr für den Erhalt der Richtinie werben. Zusammen fordern wir von der Landesregierung die Verstetigung der Richtlinie und eine deutliche Anhebung der Fördersumme (unsere Forderungen gibt's hier als pdf).

Die Beratung der ALSO wird aufgrund der Entscheidung der politischen Mehrheit im Rat der Stadt Oldenburg in diesem Jahr mit rund 100.000 € gefördert. Zudem erhalten wir seit 2024 Geld aus dem Integrationsfonds der Stadt Oldenburg.

Auch erhalten wir eine Landesförderung für unsere Beratung von Menschen mit Migrationsgeschichte.

Dass wir trotz dieser Gelder unser stark nachgefragtes Beratungsangebot nicht einfach so  (= komplett) aus bezahlter Arbeit sicher stellen können, ist leider immer noch wahr. Eine große Zahl von Beratungen finden bei der ALSO daher weiterhin aufgrund ehrenamtlich-unbezahlten Engagements statt.